175 Tage am Anker!

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Wir sind das erste Mal seit dem 6. Mai diesen Jahres wieder über Nacht in einem Hafen! Wir haben sage und schreibe 175 Tage und Nächte am Stück am Anker verbracht, haben unseren eigenen Strom und Trinkwasser erzeugt und komplett off-grid  und autark gelebt. Jetzt haben wir mal wieder Strom aus der Steckdose und das erste Mal seit langer Zeit eine heiße Dusche ohne auf den Wasserverbrauch achten zu müssen! Ein Traum! Ich bin mir nur nicht sicher ob ich heute Nacht schlafen kann, so ganz ohne Anker… 😎😂


Gestern sind wir von Ibiza aus nach Moraira ans spanische Festland gefahren, neun Stunden lang unter Maschine, da leider nicht genug Wind unterwegs war. 


Nach einer sehr unruhigen Nacht am Anker, wegen südlicher Winde, die in der Bucht vor Moraira eine unschöne Welle erzeugt haben, sind wir heute in den Hafen gegangen um unsere Freunde Daniel und Annett zu treffen. Wir haben die beiden vor ein paar Wochen auf Ibiza kennengelernt, sie sind vor kurzem nach einer Atlantiküberquerung und einem Jahr Karibik mit ihrem Katamaran zurückgekehrt. 

Die beiden haben ein sehr schönes, großes Haus in Moraira, mit einem traumhaften Blick über die Bucht bis nach Calpe. Da könnte man glatt neidisch werden… 😎

Für uns geht es morgen weiter Richtung Alicante, bis spätestens Mitte November wollen wir spätestens in unserem Winterhafen Cartagena sein. 

Ibiza und Formentera

Ende April 2017 sind wir auf Ibiza angekommen und haben uns direkt in die Insel verliebt, zumindest von der Wasserseite. Es gibt so viele schöne Buchten, die Auswahl fällt manchmal schwer, durch die kurzen Entfernungen kann man sich hier aber bei jedem Wind sehr leicht überall „verstecken“. Ibiza ist aber auch DIE Partyinsel, mit zwei Hotspots jeweils in Ibiza Stadt und der Bucht von Sant Antoni.

Im Gegensatz dazu ist Formentera, die südlich von Ibiza gelegene Nachbarinsel, ruhig und naturbelassen, mit langen Sandstränden und gemütlichen Strandbars. Es ist also für jeden etwas dabei, und das alles bei sehr geringen Entfernungen. Ibiza ist gut an zwei Tagen zu umsegeln, Formentera leicht an einem Tag. Wenn man das überhaupt möchte.

In Ibiza Stadt liegen die Megayachten im Sommer im Hafen, das Partyvolk tobt in den bekannten Diskotheken und in den Beach Clubs an der Playa d’en Bossa. Sehr schön ist die Altstadt mit der Festung und der Kathedrale, von dort oben hat man einen fantastischen Blick auf den Hafen und bis hinüber nach Formentera.

Die schmalen Gassen in der Altstadt sind wirklich schön und sehr gepflegt.

Es gibt auf Ibiza noch immer viele Hippies, besonders im Norden der Insel. Da durfte der Besuch auf einem der Hippiemärkte natürlich nicht fehlen. Einer der größten Märkte öffnet Mittwochs in Punta Arabi, in einer Hotelanlage nicht weit von Es Canar. Besonders für Mädels scheint das sowas wie ein Paradies zu sein, es gibt eine Menge Kunsthandwerk, aber auch viel Ramsch. Kann man haben, muss man(n) aber nicht… 🙂

Zu dieser Zeit hatten wir den ersten Besuch aus der Heimat, Natalias ehemalige Arbeitskolleginnen Kati und Dana waren 10 Tage bei uns. Ihnen hat die Insel auch sehr gut gefallen.

Im Folgenden liste ich einfach mal die schönsten Buchten rund um Ibiza und Formentera auf, wir können die Inseln definitiv jedem Segler weiterempfehlen! Im Juni ging es dann für uns weiter nach Mallorca und Menorca, dazu später mehr.

Cala Portinatx (Ibiza)

Im Nordosten, wird gerne als letzte Ankerbucht vor der Überfahrt nach Mallorca genutzt. Sehr touristisch im Sommer, aber schöner Ankerplatz mit Bars und Restaurants am Ufer.

Port Sant Miguel (Ibiza)

Ebenfalls im Norden der Insel gelegen, glasklares Wasser. In der Nähe außerdem die Cala Binirras, abends dort Trommeldarbietungen der Hippies und nette Restaurants sowie ein (teurer) Beachclub.

Cala Compte (Ibiza)

Für uns eine der schönsten Buchten auf Ibiza überhaupt. Flaches, türkisfarbenes Wasser, tolle Sonnenuntergänge sowie der Sunset Ashram auf dem Felsen über der Bucht.

Cala Tarida (Ibiza)

Schöne große Ankerbucht mit vielen Chiringitos und Restaurants, sowie einigen Beach Clubs.

Cala Llonga (Ibiza)

Eine kleine, langgezogene Bucht mit schönem Strand. Leider einige Hotel-Bausünden die die Schönheit der Bucht aber nicht sehr beeinträchtigen.

Ses Illetes (Formentera)

Die Nordspitze Formenteras wird auch die Karibik des Mittelmeers genannt. Warum kann man an den folgenden Bildern sehr gut erkennen. Tolles Wasser, lange Sandstrände, aber im Sommer total überlaufen mit jeder Menge Megayachten. Der Weg von Ibiza Stadt hierher ist leider sehr kurz. 🙂 Außerdem leider jede Menge Schwell von den Fähren von und nach Ibiza. Trotzdem einer unserer Lieblingsplätze.

Cala Saona (Formentera)

Im Sommer immer sehr voll, da auch in keiner großen Entfernung von Ibiza. Kleiner Strand mit Dünen dahinter und nur einem Hotel und Restaurant. Leider wurden wir hier auch Zeuge eines größeren Waldbrands, der zum Glück nur Sachschäden anrichtete.

 

 

 

Von Cartagena nach Ibiza

Am 17. April ging es nach fünf Tagen in Cartagena weiter die spanische Festlandküste hinauf Richtung Denia. Von dort aus wollten wir die 50 Seemeilen (ca. 100 km) lange Überfahrt nach Ibiza angehen. Wir ließen das Mar Menor links liegen, den größten salzhaltigen Binnensee Europas, der vom Meer durch einen langen sandigen Damm mit mehreren Durchlässen abgetrennt wird. Hier gibt es jede Menge Hotels. 


Die erste Nacht verbrachten wir in Torrevieja, hier kann man im Hafen ankern und muss dafür nichts bezahlen. Der Wind sollte leider die nächsten drei bis vier Tage stark auffrischen, dazu noch aus einer für uns ungünstigen Richtung, deshalb entschieden wir noch einmal ein paar Tage in die moderne Marina in Torrevieja zu gehen. Torrevieja selbst ist aber nicht besonders sehenswert, viele alte Gebäude aus den achziger Jahren und heute besonders bei Engländern beliebt. Das Wetter wurde in der Tat ziemlich schlecht, die Entscheidung zu warten war richtig.


Am 23. April hatte sich dann der Wind beruhigt und die Wellen waren auch wieder zurückgegangen. Wir starteten also die nächste Etappe nach Alicante. 

Kurz vor Alicante liegt eine kleine Insel, die Illa de Tabarca, auf der nur einige Fischer leben und die ein beliebtes Ausflugsziel der Touristen aus Santa Ponsa und Umgebung ist. Da uns der Hafen in Alicante zu teuer war ankerten wir für die Nacht etwas weiter nördlich in der Ensenada de la Albufereta, vor einer für diese Gegend leider charakteristischen Hochhauskulisse. Fast jeder Quadratmeter ist hier bebaut, schön ist das definitiv nicht.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Calpe, vorbei an Benidorm mit seinen Hochhaushotels und wir ankerten die letzte Nacht am Festland in der Bucht El Riconet bei Moraira. Hier war es wirklich sehr schön, glasklares Wasser und sehr ruhig, dazu noch der kleine Hafen nur ein paar hundert Meter entfernt um mit Pinky an Land zu gehen.


Wir starteten am nächsten Tag früh um 7:30 Uhr zur Überfahrt nach Ibiza. Die erste Hälfte der Strecke von immerhin 50 Seemeilen mussten wir motoren, es war einfach kein Wind da. Wir sahen einige Fischer und auch das eine oder andere Containerschiff, zwischen Ibiza und dem Festland liegt eine der  Hauptrouten der Handelsschifffahrt im Mittelmeer.


Nach ziemlich genau 25 Seemeilen frischte der Wind auf und wir konnten segeln. Nach knapp einer Stunde mussten wir bereits die Segelfläche verkleinern (reffen), der Wind blies dann schon mit 20 Knoten, also etwa 40 km/h. Wir machten gute 10 Knoten oder 20 km/h Fahrt und so tauchte Ibiza ziemlich schnell am Horizont auf.

Nach neun Stunden fiel dann der Anker in der Bucht von Sant Antoni im Westen von Ibiza, die erste längere Überfahrt nach vielen Monaten war anstrengend, hat aber trotzdem Spaß gemacht.

Von Almerimar nach Cartagena

Bye-bye Almerimar, bye-bye Winterhafen! Wir sind seit Anfang April wieder unterwegs Richtung Balearen! 🙂

Unsere Abfahrt hat sich allerdings um mehr als eine Woche verzögert, weil wir bei einer Prüfung unseres Riggs (Mast und Edelstahlseile, genannt Wanten, die den Mast halten) festgestellt haben, dass einige der Seilspanner Korrosionsschäden aufweisen. Es waren schon kleine Haarrisse sichtbar, die bei stärkeren Winden zum Versagen unseres Riggs und damit zum Verlust des Mastes und vielleicht noch Schlimmerem geführt hätten. Was dann passieren kann sollten wir später noch in Aguilas sehen.

Haarrisse an den Wantenspannern

Da man das sogenannte „stehende Gut“, also die Edelstahlseile, sowieso alle 10 bis 15 Jahre austauschen sollte, haben wir uns für eine komplette Erneuerung entschieden, denn die vorhandenen Teile waren noch die Originale von 2006. Glücklicherweise gibt es in Almerimar einen sehr guten Rigger, Andy von No Limits Rigging & Masts, der uns ein wirklich gutes Angebot gemacht hat. Wir haben alle Spanner, die von der Werft aus keine sehr gute Qualität haben, durch neue von der Firma Ronstan ersetzt, quasi der Mercedes unter den Wantenspannern. Außerdem wurden alle Seile und Beschläge komplett ersetzt. Da die neuen Teile alle deutlich stärker dimensioniert sind mussten zudem an den Püttingen (Aufnahmeplatten der Wanten aus Edelstahl am Rumpf) und an den Mastaufnahmen die Bohrungen erweitert werden. Da der Edelstahl sehr hart ist war das mit der Handbohrmaschine eine sch*** Arbeit. Aber die zwei Glatzen haben das zusammen gut hinbekommen! 😀

Aufbohren der Püttinge vom Dinghi aus, Glatzen @ work 🙂

Andy im Mast

Am 11. April sind wir dann endlich aus Almerimar ausgelaufen, der Abschied war leicht und schwer zugleich, haben wir doch viele nette Menschen und auch einige gute Freunde hier gefunden in den letzten Monaten. Es ging wegen Windmangel per Motor über den Golf von Almeria zum Cabo de Gata, begleitet von einigen Delfinen.

Am Kap frischte der Wind dann auf und wir sind die restlichen 10 Meilen zum Ankerplatz gesegelt. Unser Parasailor kam endlich mal wieder zum Einsatz und es war noch ein wunderschöner Segeltag.

Nach einer etwas unruhigen Nacht wegen noch vorhandener Restwelle aus Osten sind wir dann weiter nach Aguilas gefahren. Dort gibt es einen größeren Hafen und man kann gut geschützt im Hafen vor der Marina ankern, das schont das Budget. 🙂

Cataluna im Hafen von Aguilas am Anker

Hier lag auch ein nur sechs Monate alter Privilege Katamaran, dessen Mast vor einigen Wochen ein paar Meilen vor der Küste bei starken Böen gebrochen war, eine der Wanten hatte offenbar versagt. Dabei wurde der Steuerbordrumpf beschädigt und lief voll Wasser. Die Crew ließ sich vom Helikopter der Seenotrettung abbergen. Trotzdem ist das Schiff nicht gesunken, was für mich wieder für die Sicherheit der Zweirumpfboote spricht. Fischer haben es dann nach Aguilas geschleppt.

Der Schaden ist natürlich immens, der Skipper sprach von ca. 1 Mio. Euro, was aber bei einem Gesamtwert des Katamarans von ca. 5 Mio. Euro noch kein Totalschaden ist. Das Schiff wird also repariert werden.

Es schwimmt wieder… 🙂

Von Aguilas aus waren es dann am nächsten Tag nur noch gut 30 Seemeilen nach Cartagena. Wir entschlossen uns wegen des erneut aufkommenden starken Ostwinds hier einige Tage zu bleiben, außerdem trafen wir hier auch unseren Freund James Lidderdale wieder, der schon einige Zeit vor uns Almerimar verlassen hatte.

Mit James in Cartagena

Cartagena liegt an der Costa Cálida („Warme Küste“) in einer gut geschützten Bucht, die schon von den Römern als natürlicher Hafen genutzt wurde. Es ist einer der bedeutendsten Handelshäfen Spaniens und außerdem die größte spanische Marinebasis im Mittelmeer.

Cartagena besitzt eine alte Stadtmauer und Schutzanlagen um den Hafen.

Zwei auf Felshöhen vor dem Hafen gelegene Forts, „Las Galeras“ und „San Julian“, bewachen die Stadt. 70 m über dem Hafen liegt mitten in der Stadt die Burg „Castillo de la Concepción“ aus dem 11. Jahrhundert. Hier gibt es freilebende Pfauen, die von den Besuchern gefüttert werden:

Blick vom Castillo de la Concepción auf den Hafen

Schöne Parkanlagen, Museen und die Universität befinden sich rund um den Hafen, in der Innenstadt gibt es viele historische Gebäude und Kirchen.

Spuren der Römer sind fast überall zu finden, es gibt ein Amphitheater und ein im 1. Jahrhundert n. Chr. erbautes römisches Theater im Stil des Colloseums in Rom, das leider stark verfallen ist.

Nachdem wir einige schöne Tage in Cartagena verbracht haben und der Starkwind aus Osten endlich vorbei war, haben wir uns auf den weiteren Weg Richtung Alicante gemacht. Eigentlich hatten wir geplant ein paar Tage im Mar Menor zu verbringen, das ist ein kleines Binnenmeer mit nur einem schmalen Zugang zum Mittelmeer. Da aber schon bald wieder Starkwind aus östlicher Richtung vorhergesagt war, sind wir direkt nach Torrevieja weitergesegelt. Nach einer ersten Nacht im Vorhafen am Anker, haben wir uns dann am nächsten Tag entschlossen in die Marina zu gehen. Auf dem Bild unten die Wellen vor der Hafenmauer.

Torrevieja ist ein schon lange in die Jahre gekommener Ferienort, aber für einen Zwischenstop ganz ok. Hier gibt es alle nötigen Geschäfte und auch ordentlich Nightlife. Der Wind soll bald nachlassen, dann geht es weiter die Festlandküste hoch, an Alicante vorbei bis nach Calpe. Von dort aus werden wir dann direkt nach Ibiza segeln, sobald wir in der nächsten Woche ein gutes Wetterfenster bekommen.

 

Winterlager in Südspanien

So es wird jetzt langsam mal wieder Zeit für einen Blogbeitrag! Insgesamt sind wir, bzw. das Boot, jetzt seit fast 5 Monaten hier in Almerimar, im Südosten von Spanien. Für uns nur unterbrochen von einem fast zweimonatigen Heimatbesuch bei den Eltern in Deutschland. Schön war es dort, aber leider auch saukalt. 🙂

Den ganzen Winter über ist es hier in Spanien normalerweise sehr trocken und auch ordentlich warm. Wir hatten nie weniger als 8 Grad in der Nacht und tagsüber war es immer mindestens 14 Grad, meist aber sogar bis zu 20 Grad und in der Sonne sehr angenehm. Hier gibt es übrigens auch die meisten Sonnentage in ganz Spanien.

Dieses Jahr war es allerdings auch öfter mal sehr naß, in Malaga und Alicante gab es sogar schwere Niederschläge mit Sturzfluten und Schäden. Bei uns stand aber höchstens mal die Straße unter Wasser, was unter anderem aber auch daran liegt dass es die Spanier mit der Kanalisation nicht so ernst nehmen. 🙂

Im Januar und Februar gibt es häufig sehr starken Wind, das war auch dieses Jahr so und leider gab es bei einigen Schiffen dadurch auch Schäden wie zerfetzte Segel und kaputte Verdecke.

Bei uns ist zum Glück alles heilgeblieben und wir durften auch Ende Januar von unserem doch sehr exponierten Liegeplatz am äußersten Ende des Hafens in eines der besser geschützten Darsenas (Bassins) umziehen, praktischerweise direkt vor die Pubs und Restaurants. Das war zwar ab und an etwas laut, aber um Längen besser als vorher.

Am Schiff haben wir einige Arbeiten erledigt und noch ein paar Sachen verbessert, unter anderem die Befestigung der Solarzellen, die wir jetzt um 45 Grad schwenken können um eine bessere Energieausbeute zu erzielen. Außerdem haben wir uns Polster für unsere Sitzecke draußen machen lassen, das ist echt super geworden! An dieser Stelle dafür nochmal herzlichen Dank an Sandra von Decosta Creación für die tolle Arbeit!

Um uns die Zeit zu vertreiben haben wir uns öfter mal einen Mietwagen genommen und einige Ausflüge gemacht:

Almeria

Zuerst haben wir uns Almeria angeschaut, die nächste größere Stadt, die 25 km von Almerimar entfernt ist. Die Stadt an sich ist nicht besonders sehenswert, aber es gibt eine schöne Alcazaba, eine auf einem Hügel gelegene maurische Festung, von der aus man die ganze Stadt überblicken kann.

Cabo de Gata

Südöstlich von Almeria erstreckt sich der Nationalpark des Cabo de Gata, dessen geologischer Ursprung vulkanisch ist. Die steinige Halbwüste mit spärlicher Vegetation ist an der Küstenlinie stark zerklüftet, bietet aber auch einige sehr reizvolle Strände und schöne Ankerbuchten.

Alles in allem ein sehr schöner und lohnenswerter Ausflug, den wir dann nochmal Ende Februar mit meinen Eltern wiederholt haben, vor allem auch wegen der guten Restaurants im Küstenort San Jose. Hier gibt es jede Menge Tapas, guten Fisch und andere Meeresfrüchte zu erschwinglichen Preisen.

Granada und Sierra Nevada

Etwa 180 Kilometer von Almerimar entfernt liegt auf 750 Meter Höhe Granada, mit fast 250.000 Einwohnern eine der größten Städte in Südspanien. Granada liegt am Fuße der Sierra Nevada (spanisch für „schneebedecktes Gebirge“), mit bis zu 3.500 Meter über dem Meer das höchste Gebirge der Iberischen Halbinsel, das in der Regel jährlich von November bis Mai eine Schneehaube trägt. Von der Küste aus fährt man durch eine atemberaubende Landschaft mit vielen Stauseen, die im Sommer die Wasserversorgung der Region sicherstellen.

Man kann in der Sierra Nevada sogar Skifahren, wir sind bis zur Ortschaft Pradollano (auch Sol y Nieve genannt) gefahren. Von hier erreicht man den Gipfel des Pico del Veleta über die höchstgelegene Landstraße Europas. Mit dem eigenen Wagen kann man aber nur bis zur Hoya de la Mora auf etwa 2500 Meter fahren. Irgendwie fühlt man sich hier wie in Österreich, alle laufen mit Skiklamotten und Ski herum, die Lifte laufen und es gibt sogar Apres-Ski. Schon sehr strange. 🙂

Alhambra

DAS Ausflugsziel in Granada ist die Alhambra, eine bedeutende Stadtburg (kasbah) auf dem Sabikah-Hügel, die als eines der schönsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst gilt. Die Alhambra ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas und seit 1984 Weltkulturerbe. Die Burganlage ist etwa 740 m lang und bis zu 220 m breit. Im Osten ist ihr der Sommerpalast Generalife vorgelagert.

Wie geht es jetzt bei uns weiter?

Alles in allem hatten wir in Almerimar eine schöne Zeit, wir haben hier viele sehr nette Leute kennengelernt. Besonders hervorzuheben sind Alex und Udo von der Wäscherei LavaCentro, die sich wirklich prima um uns und die anderen deutschen Segler hier kümmern und immer gerne unsere Post angenommen haben. Super waren auch die Edelstahlarbeiten von Stuart und seiner Frau von Arcglow Inox, die beiden machen Top-Qualität zu sehr guten Preisen, außerdem haben sie den typischen trockenen, englischen Humor den ich so mag. Stuart hat uns eine tolle Höhenverstellung für die Solarzellen gebaut, das alleine war den Aufenthalt hier schon wert! 🙂

Wir freuen uns aber auch jetzt bald wieder in See zu stechen! Anfang April sollte es, wenn es das Wetter zuläßt, weitergehen. Zuerst werden wir ums Cabo de Gata nach Cartagena segeln und dann weiter über Alicante nach Ibiza. Dort wollen wir einige Wochen bleiben und wir bekommen auch ersten Besuch aus der Heimat. Danach geht es dann nach Mallorca weiter, wo wir wieder einige Gäste im Laufe des Sommers haben werden. Im Herbst ist dann Korsika und Sardinien geplant. Wer dieses Jahr also noch mit uns segeln will kann gerne mit uns Kontakt aufnehmen.

2016: Von Travemünde nach Almerimar

Unsere Reiseroute 2016: Von Travemünde an der Ostsee bis nach Almerimar in Spanien! 


In knapp 6 Monaten haben wir 2.938 Seemeilen oder 5.441 Kilometer mit unserem Katamaran zurückgelegt, 82 Tage und eine Nacht waren wir auf See, haben sechs Länder bereist und in 42 Häfen und unzählige Male am Anker übernachtet. Wir haben viel erlebt, haben sehr nette Menschen kennengelernt und sind schon ein bisschen stolz dass wir das geschafft haben! 🙂

Im April 2017 geht es weiter auf die Balearen und dann Richtung Italien. Wer nächstes Jahr gerne einen Segelurlaub bei uns verbringen möchte, hier die grobe Planung:

April / Mai: Spanische Küste bis Alicante, Ibiza und Formentera

Juni / Juli / August: Mallorca und Menorca

September / Oktober / November: Korsika, Elba und Sardinien

Genaue Details nach Absprache, wir haben mehr als genug Platz für bis zu 4 Gäste!

Von Sotogrande nach Almerimar

Alle nötige Reparaturen wurden in Sotogrande erledigt, unter anderem wurden die Dichtungen unserer beiden Antriebe gewechselt und einige Schäden am Brückendeck, das die beiden Rümpfe verbindet, beseitigt. 


Die Jungs von der Werft haben ganze Arbeit geleistet, insbesondere Miguel und sein Azubi haben in für Spanien sehr ungewöhnlichem Tempo einige Risse und Schäden im Laminat beseitigt, die durch schlechtes Wetter im Atlantik und einen kleinen „Parkrempler“ in Lissabon entstanden waren. 


Bei der Gelegenheit haben wir dann auch noch eine Edelstahlplatte für den Anker machen lassen, der hat uns ein paar Löcher beim Hochholen ins Laminat gestanzt. 


Cataluna ist jetzt wieder wie neu. 🙂


Nach einer Woche an Land waren wir froh endlich wieder im Wasser zu sein. Es ging direkt von Sotogrande wieder nach Marbella, dort verbrachten wir noch zwei Tage um einzukaufen und das Schiff sauber zu machen. Von Marbella aus fuhren wir dann direkt weiter nach Malaga. Hier gibt es nur eine sehr kleine Marina, die zudem noch sehr teuer ist und direkt am Kreuzfahrtterminal liegt. Dafür ist der Weg in die Stadt sehr kurz und zu Fuß ist man in 15 Minuten im Stadtzentrum. Malaga hat uns aber nicht so gut gefallen, auch wenn viele sagen dass es die schönste Stadt an der Costa del Sol ist.


Von Malaga aus ging es dann auf der vorletzten Etappe für dieses Jahr in Richtung Almunecar. In der Nähe dort ist die kleine Marina del Este, wo wir uns zwischen die großen Motorboote quetschen durften. Die Marina ist sehr schön gelegen und wir verbrachten hier einen schönen Abend, der Marinero ließ mich sogar mit seinem Golfcar fahren, weil der Weg zu unserem Liegeplatz doch recht weit war. 🙂


Die letzte Etappe ging dann nach Almerimar, hier verbringen wir den Winter, auch wenn es sich im Moment noch sehr nach Sommer anfühlt mit bis zu 27 Grad Luft- und 22 Grad Wassertemperatur. Hier überwintern sehr viele Segler und auch ein paar Motorbootfahrer, es gibt eine kleine deutsche Community hier und alle sind sehr hilfsbereit. 

Unser Liegeplatz ist leider nicht sehr gut vor den vorherschenden Windrichtungen geschützt, aber damit kann man leben. Almerimar selbst wurde in den 80er Jahren als eine Luxusurbanisation in der Nähe der Stadt El Ejido gebaut, mit Ferienappartments, Hotels und Golfplätzen. Es wurden sogar Felsen abgetragen, um weitere Wohnanlagen zu bauen. Es gibt eine Menge Restaurants und Bars, so daß es uns vermutlich nicht langweilig wird.


Inzwischen ist die Anlage allerdings etwas in die Jahre gekommen, trotzdem ist es für uns eine günstige und gute Art die Wintermonate zu verbringen, es wird hier tagsüber meist auch im Januar und Februar noch schön warm und sonnig und auch nachts nicht sehr kalt. Überall sieht man hier Gewächshäuser, ein großer Teil der europäischen Gemüseproduktion ist in dieser Region in Spanien angesiedelt. Leider ist dadurch auch eine große Landfläche durch Plastikplanen verschandelt.


Wir werden im Dezember für ein paar Wochen nach Hause fahren, nach der boot in Düsseldorf Ende Januar kommen wir dann wieder zurück und freuen uns schon auf die nächste Saison im Mittelmeer. Ab April 2017 wollen wir dann weiter nach Osten Richtung Balearen und dann im Herbst nach Bella Italia. 🙂