Winterlager in Südspanien

So es wird jetzt langsam mal wieder Zeit für einen Blogbeitrag! Insgesamt sind wir, bzw. das Boot, jetzt seit fast 5 Monaten hier in Almerimar, im Südosten von Spanien. Für uns nur unterbrochen von einem fast zweimonatigen Heimatbesuch bei den Eltern in Deutschland. Schön war es dort, aber leider auch saukalt. 🙂

Den ganzen Winter über ist es hier in Spanien normalerweise sehr trocken und auch ordentlich warm. Wir hatten nie weniger als 8 Grad in der Nacht und tagsüber war es immer mindestens 14 Grad, meist aber sogar bis zu 20 Grad und in der Sonne sehr angenehm. Hier gibt es übrigens auch die meisten Sonnentage in ganz Spanien.

Dieses Jahr war es allerdings auch öfter mal sehr naß, in Malaga und Alicante gab es sogar schwere Niederschläge mit Sturzfluten und Schäden. Bei uns stand aber höchstens mal die Straße unter Wasser, was unter anderem aber auch daran liegt dass es die Spanier mit der Kanalisation nicht so ernst nehmen. 🙂

Im Januar und Februar gibt es häufig sehr starken Wind, das war auch dieses Jahr so und leider gab es bei einigen Schiffen dadurch auch Schäden wie zerfetzte Segel und kaputte Verdecke.

Bei uns ist zum Glück alles heilgeblieben und wir durften auch Ende Januar von unserem doch sehr exponierten Liegeplatz am äußersten Ende des Hafens in eines der besser geschützten Darsenas (Bassins) umziehen, praktischerweise direkt vor die Pubs und Restaurants. Das war zwar ab und an etwas laut, aber um Längen besser als vorher.

Am Schiff haben wir einige Arbeiten erledigt und noch ein paar Sachen verbessert, unter anderem die Befestigung der Solarzellen, die wir jetzt um 45 Grad schwenken können um eine bessere Energieausbeute zu erzielen. Außerdem haben wir uns Polster für unsere Sitzecke draußen machen lassen, das ist echt super geworden! An dieser Stelle dafür nochmal herzlichen Dank an Sandra von Decosta Creación für die tolle Arbeit!

Um uns die Zeit zu vertreiben haben wir uns öfter mal einen Mietwagen genommen und einige Ausflüge gemacht:

Almeria

Zuerst haben wir uns Almeria angeschaut, die nächste größere Stadt, die 25 km von Almerimar entfernt ist. Die Stadt an sich ist nicht besonders sehenswert, aber es gibt eine schöne Alcazaba, eine auf einem Hügel gelegene maurische Festung, von der aus man die ganze Stadt überblicken kann.

Cabo de Gata

Südöstlich von Almeria erstreckt sich der Nationalpark des Cabo de Gata, dessen geologischer Ursprung vulkanisch ist. Die steinige Halbwüste mit spärlicher Vegetation ist an der Küstenlinie stark zerklüftet, bietet aber auch einige sehr reizvolle Strände und schöne Ankerbuchten.

Alles in allem ein sehr schöner und lohnenswerter Ausflug, den wir dann nochmal Ende Februar mit meinen Eltern wiederholt haben, vor allem auch wegen der guten Restaurants im Küstenort San Jose. Hier gibt es jede Menge Tapas, guten Fisch und andere Meeresfrüchte zu erschwinglichen Preisen.

Granada und Sierra Nevada

Etwa 180 Kilometer von Almerimar entfernt liegt auf 750 Meter Höhe Granada, mit fast 250.000 Einwohnern eine der größten Städte in Südspanien. Granada liegt am Fuße der Sierra Nevada (spanisch für „schneebedecktes Gebirge“), mit bis zu 3.500 Meter über dem Meer das höchste Gebirge der Iberischen Halbinsel, das in der Regel jährlich von November bis Mai eine Schneehaube trägt. Von der Küste aus fährt man durch eine atemberaubende Landschaft mit vielen Stauseen, die im Sommer die Wasserversorgung der Region sicherstellen.

Man kann in der Sierra Nevada sogar Skifahren, wir sind bis zur Ortschaft Pradollano (auch Sol y Nieve genannt) gefahren. Von hier erreicht man den Gipfel des Pico del Veleta über die höchstgelegene Landstraße Europas. Mit dem eigenen Wagen kann man aber nur bis zur Hoya de la Mora auf etwa 2500 Meter fahren. Irgendwie fühlt man sich hier wie in Österreich, alle laufen mit Skiklamotten und Ski herum, die Lifte laufen und es gibt sogar Apres-Ski. Schon sehr strange. 🙂

Alhambra

DAS Ausflugsziel in Granada ist die Alhambra, eine bedeutende Stadtburg (kasbah) auf dem Sabikah-Hügel, die als eines der schönsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst gilt. Die Alhambra ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas und seit 1984 Weltkulturerbe. Die Burganlage ist etwa 740 m lang und bis zu 220 m breit. Im Osten ist ihr der Sommerpalast Generalife vorgelagert.

Wie geht es jetzt bei uns weiter?

Alles in allem hatten wir in Almerimar eine schöne Zeit, wir haben hier viele sehr nette Leute kennengelernt. Besonders hervorzuheben sind Alex und Udo von der Wäscherei LavaCentro, die sich wirklich prima um uns und die anderen deutschen Segler hier kümmern und immer gerne unsere Post angenommen haben. Super waren auch die Edelstahlarbeiten von Stuart und seiner Frau von Arcglow Inox, die beiden machen Top-Qualität zu sehr guten Preisen, außerdem haben sie den typischen trockenen, englischen Humor den ich so mag. Stuart hat uns eine tolle Höhenverstellung für die Solarzellen gebaut, das alleine war den Aufenthalt hier schon wert! 🙂

Wir freuen uns aber auch jetzt bald wieder in See zu stechen! Anfang April sollte es, wenn es das Wetter zuläßt, weitergehen. Zuerst werden wir ums Cabo de Gata nach Cartagena segeln und dann weiter über Alicante nach Ibiza. Dort wollen wir einige Wochen bleiben und wir bekommen auch ersten Besuch aus der Heimat. Danach geht es dann nach Mallorca weiter, wo wir wieder einige Gäste im Laufe des Sommers haben werden. Im Herbst ist dann Korsika und Sardinien geplant. Wer dieses Jahr also noch mit uns segeln will kann gerne mit uns Kontakt aufnehmen.

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