Von Paxos bzw. Antipaxos aus ist es nur ein kurzer Sprung zu den südlichen Ionischen Inseln, zu denen Lefkada, Ithaka, Kefalonia und Zakynthos gehören. Kythira und ihre kleinen Nachbarinseln werden ebenfalls zu den ionischen Inseln gezählt, sie liegen aber viel weiter südlich an der Spitze des Peleponnes. Wir haben hier ein gutes halbes Jahr verbracht, inklusive der Wintermonate in der Marina Lefkas auf Lefkada. Nachfolgend einige Infos und Impressionen zu den einzelnen Inseln.

Die Wirtschaft der Ionischen Inseln basiert auf Landwirtschaft, die von Insel zu Insel differiert. Ihre hauptsächlichen landwirtschaftlichen Produkte sind Öl, Trauben, Wein, Gemüse, Gartenprodukte, Johannisbeeren, Zitrusfrüchte, Melonen, Wassermelonen, Früchte und Trockenfrüchte. Eine weitere wichtige Einnahmequelle ist der Tourismus, der sich dank der landschaftlichen Schönheit und der bemerkenswerten Infrastruktur rasch entwickelt hat.
Alle Inseln der Ionischen See werden durch ihre reiche Vegetation, ihrer zahllosen Naturdenkmäler und ihrer kulturellen Tradition charakterisiert. Diese Inseln ziehen ganzjährig jedes Jahr viele griechische und internationale Touristen an.
Lefkada
Die Insel Lefkada ist die einzige der ionischen Inseln, die eine Zufahrtsstraße besitzt. Sie ist mit dem Festland durch eine schwimmende Brücke verbunden. Die zahllosen Naturdenkmäler, die Pinienwälder, die historischen Gebäude und das Inselleben, das die traditionellen Dörfer bieten, beeindrucken den Besucher. Sehr nahe an Lefkada, gegenüber von Nydri, befindet sich Skorpios, die private Insel des Griechen Aristoteles Onasis. Zwischen Lefkada und dem Festland verläuft ein Kanal, der die Verbindung von Norden zum „Binnenmeer“ zwischen den Inseln herstellt. Rechts und links davon gibt es Marschland und Salzwasserseen, die viele Vögel, unter anderem auch Flamingos und zwei Pelikane beherbergt.

Schwimmbrücke von Lefkada

Kanal von Lefkada


Lefkada war schon immer von strategischem Interesse, daher findet man hier noch viele alte Festungsanlagen und auch Überreste aus der römischen Zeit, wie Amphitheater.

Im kleinen Resortort Nydri gibt es einen schönen Wasserfall. Auch im Sommer führt er Wasser, allerdings deutlich weniger als im Winter.

Ein beliebter Platz für Segler ist die fast komplett abgeschlossene Bucht von Vlikho, nur eine kleine Einfahrt führt hinein, dadurch hat man einen bei jedem Wetter sicheren Ankerplatz. Es gibt viele schöne Tavernen an den Ufern, die man in einer kurzen Dinghifahrt erreicht. Leider ist das Wasser hier nicht so klar, wegen des schlammigen Bodens.

Im Süden Lefkadas gibt es einen weiteren schönen Naturhafen, die Bucht von Sivota. Der gleichnamige Ort ist sehr überlaufen im Sommer, man findet speziell im Juli und August kaum einen Ankerplatz, geschweige denn einen an der Hafenmauer.


Straßenkatzen, überall in Griechenland zu finden.
Meganisi
Meganisi ist eine kleine Insel östlich von Lefkada, mit vielen kleinen Buchten und zwei größeren Ortschaften. Vathi hat eine schöne Hafenmauer, an der man zudem noch kostenlos festmachen kann. Strom und Wasser kosten allerdings etwas.

Der Town Square ist sehr schön, mit kleinen Geschäften und Restaurants. Hier haben wir unseren Kater Lucky das erste Mal getroffen, bevor er dann zu uns auf’s Boot kam.

Abelake Bay ist die beliebteste Ankerbucht und im Sommer mehr als überfüllt.


Im Bild unten der kleine Hafen von Spartochori, dem zweiten Ort auf der Insel.


Kalamos und Kastos
Zwei kleine Inseln zwischen Meganisi und dem griechischen Festland. Beide sind noch nicht vom Tourismus überlaufen, allerdings in der Hauptsaison voller Segelboote.

Kastos

Hafen von Kastos

Hafen von Kalamos

Kalamos

Ithaka
Ithaka ist die Heimat des Odysseus. Da sie nicht sehr gross und etwas schwierig zu erreichen ist, gibt es hier nicht den Massentourismus wie auf den umliegenden Inseln. Aus diesem Grund verbringen viele Prominente ihren Urlaub hier, entweder per Yacht, oder in einem gemietetem Anwesen.

Vathy
Ithakas schöne kleine Hauptstadt Vathy besitzt den größten natürlichen Hafen der ionischen Inseln. Von hier aus kann man die Höhle der Nymphen besuchen, sowie ein kleines Archäologisches Museum. Lokale Künstler haben hier ihre Galerien und es gibt viele kleine Cafés und Tavernen.




Kefalonia
Kefalonia ist die größte der ionischen Inseln und liegt südlich von Lefkada und westlich von Ithaka. Kefalonia hat sehr schöne Strände, speziell auf der Westseite und im Südosten. Die Inselhauptstadt Argostoli liegt in einem langgezogenen Golf und ist besonders für die freischwimmenden Schildkröten bekannt. Am Stadtkai kann man vormittags garantiert mehrere Schildkröten beobachten, selbst Kreuzfahrtschiffe kommen deshalb hierher.

Unsere Reise 2018
Wir haben im Jahr 2018 wieder fast 3.000 Seemeilen, oder 6.000 km zurückgelegt. Von Cartagena aus ging es über die Balearen nach Sardinien, dann über Sizilien und das italienische Festland weiter nach Griechenland.
In der Lefkas Marina auf Lefkada haben wir unsere Cataluna für den Winter festgemacht, im März 2019 geht es dann weiter Richtung Peleponnes und in die Aegaeis.

Cataluna in der Lefkas Marina










Auf Antipaxos gibt es noch schönere Buchten, die aber im Sommer leider auch sehr überlaufen sind. Zudem kommen jeden Tag noch die Tagestouren aus Korfu mit recht großen Schiffen. Nach 16 Uhr ist es aber dann doch wieder sehr ruhig und schön. Man hat dann die Buchten fast wieder für sich alleine.

































































Eigentlich wollten wir noch eine Nacht auf Menorca verbringen, aber laut Wetterbericht gab es eine Starkwindwarnung im Kanal zwischen Menorca und Sardinien in den nächsten 48 Stunden. Wir hatten also nach dem starken Mistralwind, der uns zwei Tage hier in Porto Colom auf Mallorca festgehalten hat nur ein Wetterfenster von etwa 40 Stunden, um die Strecke zu bewältigen. Wegen fehlendem Wind mussten wir außerdem die komplette Strecke mit den Motoren fahren. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 7,5 Knoten (knapp 15 km/h) kalkulierten wir 35 Stunden für die Überfahrt, inklusive einer Pinkelpause auf Menorca für Pinky.
Die Arme musste danach nochmal 24 Stunden ohne Klo durchhalten, sie macht halt einfach ihr Geschäft nicht auf dem Boot, obwohl wir schon alle Tricks versucht haben.
Ein paar Fischerboote kreuzten unseren Kurs, sonst war nicht viel los. Auf Menorca angekommen fiel der Anker auf 5 Meter Wassertiefe in der ganz im Süden gelegenen Bucht Punta Prima. Pinky war schnell im Beiboot und nach einer ausgiebigen Runde an Land ging es dann auf direktem Kurs weiter nach Sardinien.
Eine Schildkröte hatte sich ein größerer Vogel als Taxi ausgesucht, er stand auf ihrem Panzer und ließ sich kostenlos transportieren. Das sah wirklich witzig aus.
Gegen Abend gab es dann für mich eine Schrecksekunde, nur 50 Meter neben uns tauchte urplötzlich ein großer Wal auf. Er war ungefähr so lang wie unser Boot und blies beim Auftauchen lautstark ab, da kann man schon mal einen kleinen Herzinfarkt bekommen. Zum Glück hat er uns nicht gerammt, sowas kann auch böse ausgehen. Leider hatten wir die Kamera nicht so schnell bei der Hand.
Die Navigation durch die Passage verlangte nochmal unsere volle Konzentration, ein nur geringes Abweichen von den durch Landmarken vorgegebenen Kursen kann zum Auflaufen auf Klippen und dem Verlust des Schiffes führen. Immer wieder passieren hier Unfälle.
Am nächsten Tag machten wir einen Rundgang an Land, es ist wirklich ein traumhafter Platz hier!


Während wir auf den richtigen Wind zur Weiterfahrt warteten, stellten wir fest dass sich in unserem Steuerbordpropeller noch Plastikfolie befand. Ich musste also zum ersten Mal in diesem Jahr unfreiwillig ins Wasser. Es ist unfassbar dass der ganze Plastikmüll im Meer landet. Das Problem wird leider immer größer.
Nach zwei Tagen Ausruhen ging es dann weiter nach Castelsardo, einer Stadt am Sockel eines großen Trachytkegels. Die Altstadt zieht sich den Berg terrassenförmig empor und ist mit den bunten Häusern schön anzusehen. 
Leider war das Wetter nicht besonders, wir haben aber trotzdem das Castel auf der Bergspitze besichtigt. Die meisten Geschäfte und Restaurants sind allerdings wegen der Vorsaison noch geschlossen.
Bevor das nicht besser wird brauchen wir nicht weiter in Richtung Ostküste fahren. Dort steht als nächstes der Maddalena Archipel auf dem Programm, ein Naturschutzgebiet mit vielen Inseln und Ankerbuchten. Hier wollen wir uns auch mit Freunden treffen, die seit Jahren in Italien leben und dort Chartertouren anbieten.
Wir haben über den Winter eine Menge Verbesserungen und Umbauten vorgenommen und das Schiff dann Anfang April bei der neben dem Hafen in Cartagena gelegenen Werft ASCAR aus dem Wasser genommen, um den Unterwasseranstrich, das sogenannte Antifouling, zu erneuern. Das Boot war immerhin schon zwei Jahre durchgehend im Wasser und besonders über den Winter – wenn es nicht bewegt wird – bildet sich signifikanter Bewuchs unter der Wasserlinie. Das bremst und verbraucht mehr Diesel, also weg damit! 😊
Da das Boot jetzt auf dem Trockenen war, konnten wir auch noch einige fällige Reparaturen durchführen, die im Wasser nicht möglich oder schwer durchzuführen sind. Wir haben beide Seeventile ersetzt, die das Meerwasser für die Toilettenspülung und unsere Trinkwasser-Entsalzungsanlage ins Boot lassen. Sie waren immerhin 12 Jahre in Betrieb, beide hatten leicht angefangen am Griff zu lecken, der Grund dafür war dann schnell ersichtlich: sie waren wohl bevor wir das Boot gekauft haben irgendwann in Deutschland im Winter an Land nicht wie vorgeschrieben geöffnet worden und das Wasser darin ist eingefroren und hat das Ventil beschädigt. Damit sind wir jetzt über drei Jahre herumgefahren, das sie überhaupt noch funktioniert haben ist ein Wunder und spricht für die Qualität.
Auf dem Bild oben sieht man die durch den Frost entstandenen Risse im Ventil ganz gut. Außerdem haben wir noch zwei neue Propeller montiert, die alten waren verschlissen und hatten auch schon einige Vibrationen.
Die Jungs von ASCAR haben in der Zwischenzeit zwei Lagen Antifouling gestrichen und ich habe die Tage an Land noch genutzt um beide Rümpfe zu polieren und zu wachsen. Unsere Cataluna sieht jetzt aus wie neu. 😎
Am 16. April haben wir uns dann von unseren neu gewonnenen Freunden und den sehr netten Mitarbeitern im Yacht Port Cartagena verabschiedet und sind in See gestochen. Über das Cabo de Palos ging es am Mar Menor vorbei nach Alicante, wo wir in einer Bucht nördlich der Stadt am Anker übernachtet haben.
Am nächsten Tag ging es weiter die Küste entlang bis nach Javea. Nach einer weiteren Übernachtung starteten wir von dort unsere Überfahrt nach Ibiza bzw. Formentera. Das Meer war ruhig, kaum Wind und so konnten wir tolle Aufnahmen der reichlich vorhandenen Delfine machen. 😊



Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir an der Playa de ses Illetes in Formentera, danach ging es zu einem kurzen Tankstopp nach Santa Eularia auf Ibiza und weiter in die im Norden von Ibiza liegende Bucht von Portinatx.
Am nächsten Morgen ging es nochmal 30 Seemeilen weiter in den Süden zum Strand von Es Trenc, bei Colonia San Jordi. Ein traumhafter Platz mitten in der Natur.
Hier warten wir jetzt auf besseren Wind, der uns in den nächsten Tagen über die Ostküste Mallorcas nach Menorca bringen soll. Dort angekommen werden wir dann auf ein passendes Wetterfenster für die 200 Seemeilen (ca. 400km) lange Überfahrt nach Sardinien warten. Das Seegebiet zwischen Menorca und Sardinien ist wegen häufiger starker Nordwinde ( Mistral) berüchtigt und man sollte da etwas aufpassen, daher nehmen wir uns genügend Zeit für den richtigen Wind. Mehr dazu dann im nächsten Post!