Wir sind am Donnerstag sehr früh in Breskens in Holland gestartet um wie geplant Belgien nur auf dem Wasserweg zu passieren. Die belgische Küste ist leider nicht sehr ansehnlich und es gibt dort auch nur wenige Häfen zum Übernachten. Also haben wir uns entschlossen direkt nach Dünkirchen in Frankreich zu fahren. Der Weg dahin war sehr anstrengend, wir hatten bis zu 25 Knoten Wind gegen den Gezeitenstrom und dadurch eine sehr unangenehme, kurze und hohe Welle. Für einen Katamaran ist das die ungünstigste Wellenart, die Welle bricht sich unter dem Schiff und schlägt mit Gewalt gegen das Brückendeck, das ganze Schiff wackelt und vibriert und stampft gegen die Wellen an. Man hat fast Angst dass das Schiff zerbricht…. tut es natürlich aber nicht denn es ist dafür gebaut das auszuhalten. Trotzdem ist das nicht schön und Pinky war die Angst im Gesicht abzulesen. Das hat ihr gar nicht gefallen.
In Dünkirchen haben wir in der Marina Port du Grand Large festgemacht, einer sehr modernen Marina mit guten Sanitäranlagen. Mit jedem Hafen Richtung Ärmelkanal steigt nun der Tidenhub, hier sind es bereits fast 5 Meter und entsprechend steil ist der Aufgang zum Land bei Niedrigwasser. Wir haben dann noch die Stadt angeschaut, hier ein paar Bilder:
Am nächsten Tag ging es dann weiter über Calais zum Eingang des Ärmelkanals. Die Gezeitenströmung war wieder mit uns und so hatten wir bis zu 9,5 Knoten auf der Logge. Leider gab es auch wieder ein wenig „Hackwelle“, zum Glück nicht so schlimm wie am Tag vorher. Dafür mussten wir sehr aufpassen da hier die Autobahn der Fähren nach England ist, die sind über 20 Knoten schnell und denken nicht daran einem Segelboot auszuweichen.
Gleich hinter Calais liegt das Cap Gris-Nez, eine Landspitze an der französichen Côte d’Opale.
Die Sichtachse vom Cap Gris-Nez zum Shakespeare Cliff bei Dover bildet die Stelle, an der sich die Britischen Inseln (England) und Kontinentaleuropa (Frankreich) mit nur 33 km Entfernung am nächsten sind; dieser engste Abschnitt des Kanals hat eine eigene Bezeichnung, die Straße von Dover. Wir konnten dank der guten Sicht auch tatsächlich die Kreidefelsen von Dover sehen:
Hier gehen wir von unserem vorherigen Westkurs endlich wieder auf Südkurs. Damit ist auch sofort die unangenehme Welle weg und wir nehmen Kurs auf Boulogne sur Mer. Hier liegen wir nun mitten in der Stadt in der Marina und ruhen uns erstmal von den „Strapazen“ der letzten Tage aus.
Am Montag geht es weiter nach Dieppe, wir haben mit einem der Ruder Probleme, die wir hoffentlich dort lösen können ohne Cataluna aus dem Wasser nehmen zu müssen. Hier in Boulogne sur Mer gibt es ohnehin keine Möglichkeit solche Arbeiten durchzuführen.