Von Ijmuiden zur Westerschelde

Wir verlassen Ijmuiden morgens um 7 Uhr mit fallendem Wasser um die Ebbströmung Richtung Süden zu nutzen. Leider steht noch eine unangenehme Dünung von den Starkwinden der letzten Tage auf der Nordsee, die unser Vorankommen bremst und besonders Pinky muss unter den recht hohen und kurzen Wellen leiden. Ist ja auch das erste Mal für den armen Hund… Dazu haben wir auch noch den Wind genau gegenan und müssen motoren, was aber auf Grund der geplanten Strecke von fast 90 Seemeilen (180 km) ok ist, unter Segeln wären wir heute einfach zu langsam.

Mit der Zeit nimmt der Wind ab und die Wellen werden kleiner. Wir kommen gut voran und sind schnell auf Höhe Rotterdam, dem größten Hafen in Europa und der Mündung des Flusses Maas. Ein Teil des Hafens, der Europoort, ist sogar der größte Hafen für Petrochemie weltweit. Wir müssen die Haupteinfahrt des Hafens kreuzen und hier fühlen wir uns wie eine Schildkröte auf der Autobahn: wie an einer Perlenschnur reihen sich die Ozeanriesen aneinander. Vor allem die großen Containerschiffe sind bis zu 20 Knoten (40 km/h) schnell und man verschätzt sich sehr leicht, eben noch ein Punkt am Horizont ist man in der nächsten Minute schon vor einem gigantischen Bug. Mit Hilfe von AIS und der Funkunterstützung von Maas Entrance kommen wir aber sicher auf die andere Seite.

Danach geht es weiter durch die Provinz Zeeland (deutsch Seeland) in den südwestlichen Niederlanden. Die Provinz besteht aus einer Reihe von Inseln, Halbinseln und einem Stück Festland an der Grenze zu Belgien, genannt Zeeuws Vlaanderen („Seeländisch Flandern“).

Wir haben fast Windstille und zwischendurch eine spiegelglatte Nordsee. Eine private 70 Meter Motorjacht ist das einzige Schiff das wir sehen, von deren Tankfüllung könnten wir ein paar Jahre gut leben 🙂

 Nach fast 13 Stunden kommen wir in der Marina Breskens an. Hier können wir uns schon mal langsam an die Gezeiten im Ärmelkanal gewöhnen, der Tiedenhub ist hier schon über 4 Meter. Man sieht den Unterschied von Ebbe und Flut auf den beiden folgenden Bildern sehr schön:

Flut

Ebbe

Breskens ist ein kleiner Ort kurz vor der belgischen Grenze und eine Empfehlung von Frank, den wir in der Flevo Marina kennengelernt haben.Es gibt hier überall frischen Fisch und die Temperaturen fühlen sich auch schon sehr mediterran an.Im Supermarkt sieht man dass wir schon bald in Frankreich sind 🙂

Morgen geht es weiter, wir lassen die belgische Küste an Backbord und setzen Kurs direkt auf Dünkirchen am Eingang des Ärmelkanals.

2 Gedanken zu „Von Ijmuiden zur Westerschelde

  1. Hallo Ihr Beiden,

    bin stark beeindruckt. Ihr gebt ja richtig Gas! So muss es sein. Hoffe Ihr habt den Tag in Breskens genossen. Dünkirchen ist ein toller Ort. Ich war auch schon 2 mal da. ( Es gibt ein kleines tolles Fischrestaurant direkt am F-Hafen) Und noch ein kleines Lob – ich finde den Blog richtig gut und auch die Bilder die Ihr macht.

    Gestern habe ich die Deckenverkleidung unter der Süll von der Anette gemacht. Danach habe ich die erhaltenswerten Teakschotten das erste mal gestrichen. Endlich nichts mehr rausbauen, sonder einbauen :-)!!! Es geht voran. Wenn es so weiter läuft werde ich Mitte August fertig werden und dann wird es mit Anfang September realistisch und auch noch gut in der Zeit Richtung Süden. Wir werden uns dann im Oktober hoffentlich wiedersehen. Solange beneide ich Euch!!

    Einen seglerischen Gruß
    Frank

    • Hi Frank,

      wir sind in Dunkerque und schauen uns heute mal die Stadt an. Geb Gas damit es mit dem Wiedersehen schnell klappt 🙂

      Liebe Grüße und bis bald!

      Lothar und Natalia

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