Durch’s Ijsselmeer und Markermeer

So das ist nun vorerst unser letzter Post bis Ende Mai, wir hatten heute einen sehr schönen Segeltag durch das Ijsselmeer, mit 15 bis 20 Knoten Wind. Cataluna war dann auch bis zu 9 Knoten schnell und wir konnten die komplette Strecke unter Segeln zurücklegen.

Ein Damm trennt das Ijsselmeer vom Markermeer, natürlich mit der obligatorischen Schleuse. Hier gibt es einen großen Wartebereich, der bei dem schönen Wetter heute auch gut gefüllt war.

Das besondere an dieser Schleuse ist das Naviduct Krabbersgat, das Schleusenbecken liegt hier direkt über der Autobahn.

Nun sind wir in der Marina Muiderzand angekommen, nach fast 500 Seemeilen, die uns doch ganz ordentlich gefordert haben. Das Schiff bekommt jetzt noch einige Upgrades, z.B. eine Entsalzungsanlage. Außerdem bereiten wir alles vor für die nächsten Etappen Richtung Mittelmeer. Einige Heimatbesuche sind natürlich auch noch geplant. Ab Juni werden wir dann hier weiter berichten. 🙂

Von Terschelling durchs Watt nach Stavoren im Ijsselmeer

Heute hieß es Geduld haben und auf die Flut warten. Der steigende Wasserstand schob uns ab 11 Uhr mit zwei Knoten zusätzlich durch die Waddenzee, der Schleuse Kornwerderzand im Ijsselmeer-Abschlußdeich entgegen. Bei Niedrigwasser kann man diese Route nicht nehmen, dann ist an einigen Stellen einfach kein Wasser mehr 🙂

Unterwegs gab es eine Menge alte Schiffe zu sehen, die Holländer fahren mit allem was schwimmt in der Gegend rum 🙂

Die  sieben Meter breite Schleuse war dann nochmal eine Herausforderung, unsere Cataluna passte gerade so rein mit ihren 6,50 Meter Breite. Zusammen mit uns in der Schleuse war auch noch ein großes Segelschiff, das war schon ziemlich eng. Der Segler hinter uns passte nicht mehr rein und musste auf die nächste Schleusung warten. Einzelschicksal 🙂


Jetzt liegen wir in der Marina in Stavoren, ein hübsches kleines Städchen am Ijsselmeer.


Morgen geht es zu unserem vorläufigen Ziel, der Marina Muiderzand in Almere, nahe bei Amsterdam. Dort werden wir noch weitere Umbauarbeiten am Schiff vornehmen und uns auf das nächste große Abenteuer vorbereiten: den weiteren Weg in Richtung Mittelmeer. 🙂

Von Cuxhaven nach Terschelling

In den letzten beiden Tagen haben wir insgesamt 170 Seemeilen oder 315 km zurückgelegt und dabei die Nordsee sowohl wild als auch wunderschön kennengelernt. Aber der Reihe nach: am Freitag früh um sieben Uhr sind wir in Cuxhaven gestartet, mit dem Tagesziel Norderney. Das Wetter war gut, die Vorhersage war Windstärke 4 bis 5, leider aus der falschen Richtung, nämlich genau von vorne. Man kann gegen den Wind segeln, muss aber dann kreuzen und dadurch verlängert sich die Fahrzeit immens. Prinzipiell haben wir ja Zeit, aber wir wollen ja schnell nach Süden, also: fahren mit den Maschinen. Die ersten Meilen kamen wir gut voran, dann wurde der Wind stärker und die Wellen entsprechend hoch. Teilweise hatten wir 3-4 Meter Welle, eine Herausforderung für Schiff und Mannschaft. Sieht auf den Bildern nicht spektakulär aus, auf unserer Facebook Seite sind aber Videos dazu.
Nach vielen Stunden kam Norderney in Sicht, es war aber noch recht früh und so beschlossen wir es noch die nächsten 30 Seemeilen weiter nach Borkum zu versuchen. Kurz vor Sonnenuntergang waren wir dann an der Ansteuerungstonne und mussten gegen den schon starken Ebbstrom von 2 Knoten ankämpfen. Um halb zehn machten wir dann im Burkana Hafen in Borkum fest, schnell noch Abendessen und dann fielen wir todmüde ins Bett.

Heute morgen wollten wir dann wieder früh starten, um diesmal den Ebbstrom vor Borkum für uns zu nutzen. Wir versuchten mehrfach den Hafenmeister zu erreichen, per Telefon und Funk, um unsere Hafengebühren zu bezahlen. Der gute Mann lag aber wohl noch in der Koje, es war ja auch der 1. Mai und Feiertag. Also entschieden wir uns für einen polnischen Abgang, was sollten wir auch machen, wir mussten ja los. Auf Borkum hängen jetzt vermutlich Fahndungsplakate von uns 🙂

Das Wetter war super, die Wolken verschwanden schnell und die Sonne schien den ganzen Tag. Es ist jetzt auch deutlich wärmer, man merkt dass wir schon weiter westlich und auch etwas südlicher unterwegs sind. Hier ein paar Bilder von diesem Supertag:

Heute haben wir auch das erste Mal eine Gastlandflagge setzen dürfen, wir sind ja jetzt in Holland 🙂

Die Nacht verbringen wir heute auf Terschelling, einer kleinen Nordseeinsel kurz vor dem Ijsselmeer. Der Hafen ist sehr schön und reichlich voll mit holländischen Jachten.

Morgen werden wir mit der auflaufen Flut starten und dann durch die Schleuse ins Ijsselmeer und zu unserem Liegeplatz für die nächsten paar Wochen in der Nähe von Amsterdam fahren. Dann ist endlich mal Zeit ein wenig auszuruhen, auch wenn am Schiff noch einiges zu tun ist. Insgesamt haben wir dann in einer Woche rund 295 Seemeilen oder 546 km zurückgelegt.