Wir sind wieder unterwegs! Erste Etappe nach Italien und Griechenland: Von Cartagena nach Mallorca.

So endlich wieder ein Blogeintrag von uns, ich war letztes Jahr zugegebenermaßen etwas faul, aber jetzt werden wir wieder regelmäßig über den Fortschritt unserer Reise posten. 😉

Es war ein langer und ziemlich kalter Winter in Cartagena. Als wir im November 2017 in unseren Winterhafen gekommen sind war es noch schön warm, aber ab Dezember gab es fast nur noch starke westliche Winde und die Temperaturen fielen besonders nachts oft auf unter 8 Grad. Selbst die Spanier haben uns bestätigt dass es schon lange nicht mehr so einen kalten und windigen Winter hier gab. Erst kurz vor unserem Start Mitte April stiegen die Nachttemperaturen wieder über die 10 Grad Grenze. Wir hatten aber zum Glück sowohl unsere bordeigene Dieselheizung als auch zwei strombetriebene Heizlüfter, der kalte Winter war also außer den Kosten für Strom und Diesel kein großes Problem. 😊

Wir haben über den Winter eine Menge Verbesserungen und Umbauten vorgenommen und das Schiff dann Anfang April bei der neben dem Hafen in Cartagena gelegenen Werft ASCAR aus dem Wasser genommen, um den Unterwasseranstrich, das sogenannte Antifouling, zu erneuern. Das Boot war immerhin schon zwei Jahre durchgehend im Wasser und besonders über den Winter – wenn es nicht bewegt wird – bildet sich signifikanter Bewuchs unter der Wasserlinie. Das bremst und verbraucht mehr Diesel, also weg damit! 😊

Da das Boot jetzt auf dem Trockenen war, konnten wir auch noch einige fällige Reparaturen durchführen, die im Wasser nicht möglich oder schwer durchzuführen sind. Wir haben beide Seeventile ersetzt, die das Meerwasser für die Toilettenspülung und unsere Trinkwasser-Entsalzungsanlage ins Boot lassen. Sie waren immerhin 12 Jahre in Betrieb, beide hatten leicht angefangen am Griff zu lecken, der Grund dafür war dann schnell ersichtlich: sie waren wohl bevor wir das Boot gekauft haben irgendwann in Deutschland im Winter an Land nicht wie vorgeschrieben geöffnet worden und das Wasser darin ist eingefroren und hat das Ventil beschädigt. Damit sind wir jetzt über drei Jahre herumgefahren, das sie überhaupt noch funktioniert haben ist ein Wunder und spricht für die Qualität.

Auf dem Bild oben sieht man die durch den Frost entstandenen Risse im Ventil ganz gut. Außerdem haben wir noch zwei neue Propeller montiert, die alten waren verschlissen und hatten auch schon einige Vibrationen.

Die Jungs von ASCAR haben in der Zwischenzeit zwei Lagen Antifouling gestrichen und ich habe die Tage an Land noch genutzt um beide Rümpfe zu polieren und zu wachsen. Unsere Cataluna sieht jetzt aus wie neu. 😎

Am 16. April haben wir uns dann von unseren neu gewonnenen Freunden und den sehr netten Mitarbeitern im Yacht Port Cartagena verabschiedet und sind in See gestochen. Über das Cabo de Palos ging es am Mar Menor vorbei nach Alicante, wo wir in einer Bucht nördlich der Stadt am Anker übernachtet haben.

Am nächsten Tag ging es weiter die Küste entlang bis nach Javea. Nach einer weiteren Übernachtung starteten wir von dort unsere Überfahrt nach Ibiza bzw. Formentera. Das Meer war ruhig, kaum Wind und so konnten wir tolle Aufnahmen der reichlich vorhandenen Delfine machen. 😊

Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir an der Playa de ses Illetes in Formentera, danach ging es zu einem kurzen Tankstopp nach Santa Eularia auf Ibiza und weiter in die im Norden von Ibiza liegende Bucht von Portinatx.

Am nächsten Morgen starteten wir früh um sieben Uhr zur Überfahrt nach Mallorca, leider wieder unter Maschine, wegen des wieder einmal aus der falschen Richtung wehenden Windes. Um fünf Uhr nachmittags fiel der Anker in der Bucht von Santa Ponsa.

Am nächsten Morgen ging es nochmal 30 Seemeilen weiter in den Süden zum Strand von Es Trenc, bei Colonia San Jordi. Ein traumhafter Platz mitten in der Natur.

Hier warten wir jetzt auf besseren Wind, der uns in den nächsten Tagen über die Ostküste Mallorcas nach Menorca bringen soll. Dort angekommen werden wir dann auf ein passendes Wetterfenster für die 200 Seemeilen (ca. 400km) lange Überfahrt nach Sardinien warten. Das Seegebiet zwischen Menorca und Sardinien ist wegen häufiger starker Nordwinde ( Mistral) berüchtigt und man sollte da etwas aufpassen, daher nehmen wir uns genügend Zeit für den richtigen Wind. Mehr dazu dann im nächsten Post!