Von Cartagena nach Ibiza

Am 17. April ging es nach fünf Tagen in Cartagena weiter die spanische Festlandküste hinauf Richtung Denia. Von dort aus wollten wir die 50 Seemeilen (ca. 100 km) lange Überfahrt nach Ibiza angehen. Wir ließen das Mar Menor links liegen, den größten salzhaltigen Binnensee Europas, der vom Meer durch einen langen sandigen Damm mit mehreren Durchlässen abgetrennt wird. Hier gibt es jede Menge Hotels. 


Die erste Nacht verbrachten wir in Torrevieja, hier kann man im Hafen ankern und muss dafür nichts bezahlen. Der Wind sollte leider die nächsten drei bis vier Tage stark auffrischen, dazu noch aus einer für uns ungünstigen Richtung, deshalb entschieden wir noch einmal ein paar Tage in die moderne Marina in Torrevieja zu gehen. Torrevieja selbst ist aber nicht besonders sehenswert, viele alte Gebäude aus den achziger Jahren und heute besonders bei Engländern beliebt. Das Wetter wurde in der Tat ziemlich schlecht, die Entscheidung zu warten war richtig.


Am 23. April hatte sich dann der Wind beruhigt und die Wellen waren auch wieder zurückgegangen. Wir starteten also die nächste Etappe nach Alicante. 

Kurz vor Alicante liegt eine kleine Insel, die Illa de Tabarca, auf der nur einige Fischer leben und die ein beliebtes Ausflugsziel der Touristen aus Santa Ponsa und Umgebung ist. Da uns der Hafen in Alicante zu teuer war ankerten wir für die Nacht etwas weiter nördlich in der Ensenada de la Albufereta, vor einer für diese Gegend leider charakteristischen Hochhauskulisse. Fast jeder Quadratmeter ist hier bebaut, schön ist das definitiv nicht.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Calpe, vorbei an Benidorm mit seinen Hochhaushotels und wir ankerten die letzte Nacht am Festland in der Bucht El Riconet bei Moraira. Hier war es wirklich sehr schön, glasklares Wasser und sehr ruhig, dazu noch der kleine Hafen nur ein paar hundert Meter entfernt um mit Pinky an Land zu gehen.


Wir starteten am nächsten Tag früh um 7:30 Uhr zur Überfahrt nach Ibiza. Die erste Hälfte der Strecke von immerhin 50 Seemeilen mussten wir motoren, es war einfach kein Wind da. Wir sahen einige Fischer und auch das eine oder andere Containerschiff, zwischen Ibiza und dem Festland liegt eine der  Hauptrouten der Handelsschifffahrt im Mittelmeer.


Nach ziemlich genau 25 Seemeilen frischte der Wind auf und wir konnten segeln. Nach knapp einer Stunde mussten wir bereits die Segelfläche verkleinern (reffen), der Wind blies dann schon mit 20 Knoten, also etwa 40 km/h. Wir machten gute 10 Knoten oder 20 km/h Fahrt und so tauchte Ibiza ziemlich schnell am Horizont auf.

Nach neun Stunden fiel dann der Anker in der Bucht von Sant Antoni im Westen von Ibiza, die erste längere Überfahrt nach vielen Monaten war anstrengend, hat aber trotzdem Spaß gemacht.