Von Faro nach Cadiz

Am 20. September sind wir von Culatra in der Lagune vor Faro in Richtung Spanien gestartet. Wir hatten schönes Segelwetter und so kamen wir relativ früh in Ayamonte an, dem ersten Hafen an der spanisch-portugiesischen Grenze. Der Ort liegt am Grenzfluss Guadiana und wir konnten unsere Uhren wieder auf MESZ umstellen. Schon witzig, am anderen Flussufer, keine 100 Meter entfernt, ist es eine Stunde früher… 🙂


Ayamonte ist ein schönes spanisches Städchen mit kleinen Gassen, vielen Tapasbars und Restaurants. Leider gibt es hier am Hafen auch einen kostenlosen öffentlichen Zoo wo die Tiere wohl nicht sehr artgerecht gehalten werden. Wir haben uns diesen Anblick erspart, von einem französischen Seglerpärchen haben wir dann gehört dass dort ein Löwe und ein Tiger auf engstem Raum dahinvegetieren. Tierschutz ist in Spanien leider oft ein Fremdwort. 😡

Wir haben in Ayamonte zwei Hafentage verbracht und die Zeit genutzt um mal wieder ausgiebig Wäsche zu waschen und das Schiff auf Hochglanz zu bringen. Am 22. September ging es dann mit einem nächtlichen Zwischenstop vor Anker in Mazagon weiter in die Bucht von Cadiz.


Wir haben die erste Nacht dort in einer Ankerbucht vor Rota verbracht, leider war der Ankerplatz etwas unruhig wegen des Schwells der vorbeifahrenden Großschifffahrt. Zumindest waren wir gut bewacht, in der Bucht befindet sich auch ein großer Stützpunkt der US Marine. 🙂

Am nächsten Tag haben wir in eine besser geschützte Bucht in der Nähe des Hafens von Puerto Sherry verholt, dort war es dann deutlich ruhiger. Wir wollten uns eigentlich nur kurz Cadiz anschauen und dann direkt weiter nach Gibraltar segeln. Das Wetter, bzw. der in der Straße von Gibraltar oft im Sommer vorkommende Ostwind, auch Levante genannt, machte uns leider einen Strich durch die Rechnung. Vorhergesagt war fast eine Woche Starkwind, an einem Tag sogar Sturm mit 8 bis 9 Beaufort (bis zu 50 Knoten bzw. 100 km/h Windgeschwindigkeit). Die Entscheidung war also klar, wir warten in Cadiz bis sich der Wind beruhigt hat. Nach drei Tagen vor Anker sind wir dann gestern in den Hafen von Cadiz gefahren, um uns die Stadt anzusehen. Puerto America, wie der Sportboothafen hier heißt, liegt direkt am Kreuzfahrtterminal und nur etwa einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Neben einem Schiff von Costa lag auch die Queen Elisabeth von Cunard Lines am Kai.


Cadiz ist eine schöne Stadt, die auf einer Landzunge in der Bucht erbaut wurde. Die Altstadt hat viele kleine, schmale Gassen, aber für eine Stadt mit dieser Lage und Historie gibt es erstaunlich wenige Sehenswürdigkeiten. Immerhin ist Cadiz eine der ältesten Städte Westeuropas.

Am Plaza España steht das Denkmal für die Verfassung von 1812.

Am Meer liegen mehrere alte Festungen, wir haben uns das Castillo de San Sebastián angeschaut.


Das Museum von Cadiz hat eine umfangreiche Abteilung mit historischen Funden aus allen Jahrhunderten. 


Besonders hervorzuheben ist die Kathedrale von Cadiz, vom Uhrenturm hat man eine tolle Aussicht auf die Stadt.


Das Gotteshaus ist reichlich mit Gold und anderen Reichtümern ausgestattet, für mich ist das immer etwas befremdlich. Viele Gläubige haben kaum genug zum Leben, aber die Kirchen werden auch mit deren Gaben derartig pompös eingerichtet. Und dann nehmen sie noch 5 Euro pro Person „Eintritt“ für die Besichtigung… Naja, meine Meinung. Ich wurde zumindest beim Betreten nicht direkt vom Blitz getroffen. 🙂


Die Stadt hat viele schöne Plätze und ist auch definitiv sehenswert. 


Wir bleiben noch bis Samstag hier, dann geht es weiter um den südlichsten Punkt des europäischen Festlands bei Tarifa nach Gibraltar und damit vom Atlantik ins Mittelmeer! 🙂

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