Über die Küste des Todes ans Ende der Welt…

Wir sind von A Coruña weiter Richtung Südwesten gesegelt und haben bei einem kurzen nächtlichen Zwischenstop in der Ria Camariñas zum ersten Mal den berüchtigten Nebel der Costa da Morte kennengelernt. Innerhalb von ein paar Minuten kann es hier von strahlendem Sonnenschein zum dichten Nebel mit Sichtweiten unter 50 Meter wechseln.

Die Costa da Morte erstreckt sich über Dutzende von Kilometern entlang der Nordwestlichen Küste Galiciens, innerhalb der Provinz A Coruña. Seit der Antike haben die Menschen diesen Ort als Finisterrae, das Ende der Welt, das Tor zum Jenseits, gesehen. 

Vor diesen Küsten findet ein Großteil der nordatlantischen Schifffahrt statt. Wenn man bedenkt, wie zerklüftet dieser Küstenstreifen ist und dass er in den Wintermonaten ständig von heftigen Stürmen heimgesucht wird, kann man nachvollziehen, warum die Costa da Morte diesen Namen trägt. Sie war Schauplatz vieler Schiffsunglücke, direkt am Meer sind viele Kreuze in Erinnerung an die Opfer zu sehen. Der Cemiterio dos Ingleses (Friedhof der Engländer) verdankt seinen Namen den zahlreichen Ertrunkenen, die der Untergang des englischen Schiffes Serpent im Jahr 1880 verursachte.

Heute haben wir dann das Kap Finisterre gerundet. Es befindet sich in der Gemeinde Fisterra an der Südspitze einer kleinen Halbinsel und ist bei Seeleuten berüchtigt. Wir hatten aber ruhiges Wasser, dafür aber ziemlich dichten Nebel, so dass wir das Kap erst sehr spät sehen konnten.

Vielen Jakobspilgern gilt das Kap als das eigentliche Ende des Jakobswegs – der Camino a Fisterra endet hier. Die Wanderer setzen ihren Weg von Santiago dorthin fort oder besuchen es nach dem Ende ihrer Wallfahrt mit dem Bus.


Wir liegen nun am langen Strand von Fisterre im dichten Nebel vor Anker und hoffen für die nächsten Tage auf gutes Wetter für die nächsten Rias auf unserem Weg nach Portugal.