Camaret sur Mer

Nachdem wir Roscoff Richtung Südwest verlassen hatten verbrachten wir zwei Nächte in L’Aber Wrac’h, einem Fluß der auf seinem Mündungsabschnitt über mehrere Kilometer eine sogenannte Ria bildet. Die Ria ist eine schmale und lange, tief in das Land einschneidende Meeresbucht, die im Gegensatz zum Fjord nicht durch einen Gletscher, sondern durch den Fluß selbst entstanden ist. Viele dieser Rias werden wir noch an der spanischen Atlantikküste sehen. 

Von dort aus fuhren wir durch den Chenal du Four, eine natürliche Meeresstraße, die die Nord- mit der Südbretagne verbindet. Sie ist recht eng und gewunden und für die starken Gezeitenströmungen berüchtigt. Hier befindet sich auch der berühmte Leuchtturm Phare du Chenal du Four, von dem man überall Bilder mit haushohen brechenden Wellen in den Herbststürmen kaufen kann.


Wir ließen Brest an Backbord und nahmen Kurs direkt auf Camaret sur Mer, dem Ort von dem aus wir unsere Biskayaüberquerung starten wollten… eigentlich… 🙂 

Viele Leute haben uns empfohlen die französische Küste weiter Richtung Süd-Osten zu fahren, hier soll die Bretagne besonders schön sein. Man kann dann von La Rochelle direkt nach Bilbao fahren, eine Strecke die nur 170 Seemeilen offenes Wasser beträgt, im Gegensatz zur „großen“ Biscayaüberquerung von Camaret sur Mer nach La Corunia, je nach Fahrtroute zwischen 320 und 370 Seemeilen. Aber es gibt noch einen Grund weshalb wir uns für die „Biscaya-Light“ Variante entschieden haben: Pinky! Trotz gutem Zureden ist sie bisher nicht dazu zu bewegen auf unsere tolle Welpentoilette mit echtem Kunstrasen zu gehen… Sie hält einfach an und ihre ohnehin schon großen Özil-Augen kommen noch weiter raus. 🙂 Wir wollen den Hund nicht unnötig quälen, 24 Stunden schafft sie gerade so und in der Zeit sind wir von La Rochelle aus in Bilbao. Entscheidung also getroffen, auch wenn diese Route wegen der Landnähe und fehlender Häfen bzw. Fluchtmöglichkeiten nicht ungefährlich ist. Dafür kann man aber ein passendes Wetterfenster abwarten, ein bis zwei Tage ist die Wettervorhersage eigentlich auch ziemlich genau.

Camaret sur Mer ist auf jeden Fall einen Besuch wert, ein hübsches Städtchen mit schöner Promenade und vielen Restaurants und Cafes. Es gibt eine kleine Festung hier, den Tour de Vauban, einen Schiffsfriedhof mit alten Fischerbooten und einen langen Strand. Das Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag haben wir dann noch von der besten Position aus gesehen.

Heute ging es weiter nach Süden, wir liegen derzeit vor Anker vor dem Ort Audierne und lassen es uns gut gehen.

Morgen wollen wir auf die Glenan Inseln, da soll es wie auf den Malediven aussehen, nur ohne Palmen 🙂

2 Gedanken zu „Camaret sur Mer

  1. Lieber Lothar, liebe Natalia, die Glenan-Inseln sind der Hammer und auch Audierne ist ein schönes Städtchen. Da seid Ihr ja schon fast da, wo wir bald sind. Südlich von Audierne gibt es einen tollen Strand, La Torche, da findet immer die WM im Stand Up Paddeln statt. Wenn Ihr noch weiter südlich seid, wird die Bretagne immer schöner :-), wärmer und es gibt dort nette Dörfer wie Penmarch oder Le Guilvinec wo man toll essen und am Hafen immer frischen Fisch kaufen kann. Dann folgen Städte wie Concarneau mit mittelalterlichen Stadtmauern und wunderschönen alten Wegen und Gassen. Da lohnt es sich. ein wenig zu verweilen. Ich hoffe, Pinky hält durch! Liebe Grüße, Ursula P.S. passende Lektüre ist für Euch dann „Bretonische Verhältnisse – ein Fall für Kommissar Dupin“

    • Danke Ursula, ja ist sehr schön hier 🙂 Leider werden wir es aber wohl nicht schaffen uns zu sehen, wenn ihr hier seid werden wir vermutlich schon in Spanien sein :/

      Ganz liebe Grüße

      Lothar & Natalia

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