Biskayaüberquerung

Wir hatten eigentlich nicht damit gerechnet dass wir noch in dieser Woche La Rochelle verlassen können, am Montag hatten wir ja den Außenbordmotor bei Eléctricité Marine, dem lokalen Torqeedo Händler, abgegeben. Am Dienstag war ich nochmal da, der Motor war noch nicht zerlegt und die Sekretärin sagte sie wisse nicht wann der Kollege dazu kommt. Wir haben uns also auf mehrere Tage Wartezeit eingerichtet und wurden am Donnerstag von dem Anruf überrascht, dass der Motor fertig ist! 🙂

Ich hatte schon auf die Franzosen und ihre Arbeitseinstellung geschimpft, es stellte sich aber dann heraus dass der Chef das Ersatzteil bereits am Dienstag bestellt hat und die Lieferung aus München auch nur eineinhalb Tage gedauert hat. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an die Jungs von Eléctricité Marine! Vive la France! 🙂

Damit scheint unsere kleine Pechsträhne zu Ende zu sein, am Dienstag ist uns nämlich auch noch der (fast neue) Fernseher kaputt gegangen und wir mussten über 20 km radeln um einen neuen zu besorgen. Die französischen Elektronikmärkte sind leider immer sehr weit außerhalb. Naja, jetzt funzt wieder alles. 🙂

Wir konnten also am Freitag früh unsere Biskayaüberquerung starten. Der Kurs ging von La Rochelle aus um die Ile de Oleron herum, der Leuchtturm war das letzte was wir von Frankreich gesehen haben.


Weiter ging es nach Westen hinaus auf den Atlantik. Nach ca. 20 Meilen gibt es eine Tonne dort draußen, von der aus wir auf Kurs 200 Grad gingen, direkt Richtung Bilbao. Der Grund für diesen „Haken“ ist das französische Schießgebiet Les Landes, das vom Fluss Gironde bis an die spanische Grenze und 45 Seemeilen hinaus ins Meer reicht. Dieses Gebiet gilt es zu umfahren, wenn man nicht Bekanntschaft mit der französischen Marine machen will. Es war für uns auch leider unmöglich die genauen Schießzeiten herauszufinden, dann hätten wir etwas abkürzen können. Egal, so waren es knapp 200 Seemeilen übers offene Meer nach Bilbao.

biskaya

Das Wetter war gut, leider hatten wir nur im ersten Drittel der Strecke Wind zum Segeln, den Rest mussten wir mit unseren Maschinen fahren. Aber besser so als zuviel Wind und damit die gefürchteten hohen Wellen. Der Sonnenuntergang war dann auch sehr schön:


Wir hatten eigentlich nicht damit gerechnet viele Schiffe zu treffen, umso überraschter waren wir über die Ansammlung von 30 bis 40 Fischerbooten an der Seegrenze zwischen Frankreich und Spanien. Hier ein Bild von unserem Plotter, jedes Dreieck ist ein Fischerboot.

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Die Fischer nutzen starke Lampen zum Fischen, die Biskaja ist hier über 3.400 Meter tief und sehr fischreich, man sieht überall Fische aus dem Wasser springen.

Die Nacht war stockdunkel und man sah die Hand vor Augen nicht. Dank AIS und Radar hatten wir aber immer genug Überblick was um uns herum vorging. Nach fast 30 Stunden, 205 Seemeilen und sehr müde erreichten wir dann am Samstag gegen Mittag das spanische Santander. Wir hatten uns in der Nacht kurzfristig entschieden statt nach Bilbao nach Santander zu fahren, das spart uns dreißig Meilen auf dem weiteren Weg.

Hier liegen wir nun in der Marina und schlafen erstmal aus. Morgen oder am Montag geht es dann weiter Richtung Gijon.

3 Gedanken zu „Biskayaüberquerung

  1. Hört sich doch alles ganz prima an! Bin gespannt wie es weiter geht! Jetzt ruht Euch erst Mal schön aus bei Paella und einem schönen Glas Rose! ! Ole! 💃🏼🍷☀️😘

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